Alle Spiele der Saison 2018/19 sind gespielt, alle Entscheidungen wurden getroffen. Was heisst das also für den HC Büelen Nesslau? – Richtig, Osterturnier! Wie schon die letzten beiden Jahre machte man sich bereits am Abend des Gründonnerstags auf den Weg, um damit den Stau am Karfreitag zu vermeiden. Der gecharterte Car der Firma Lagobus setzte sich pünktlich um 20.00 Uhr in Bewegung mit dem Reiseziel Arnhem in den Niederlanden. Ganze 42 Plätze waren im modernen Reisebus belegt, das ist gleichbedeutend mit dem Osterturnier-Teilnahmerekord! Dieses Jahr waren mit den U16 Juniorinnen und U17 Junioren auch erstmals zwei Jungteams beider Geschlechter am Start, komplettiert wurde die lustige Reisetruppe von unseren Herren und den zwei Gästen Elena Cutolo und Deborah Näf. Zusammen mit der untergehenden Sonne fuhr der Bus also der Grenze entgegen und man freute sich auf die Ostertage in den Niederlanden. Begleitet wurde man dabei von viel guter und schlechter Musik, vielen schönen und weniger schönen Fotos und von stets unterhaltsamen Pausen an den Raststätten - wenn man hierbei mal von der miserablen Qualität der Tomatensuppen um 03:00 in der Früh absieht. Doch auch über den lebendigsten Bus legt sich irgendwann die Hülle des Schlafs und schnell wurde es Still auf der Autobahn.
Zum Glück nicht lange, denn bereits um 07.00 Uhr wurde die holländische Grenze passiert und kaum eine Stunde später traf man beim Hotel ein. Nach kurzem Entladen des Busses und ersten Fotos auf holländischem Boden, waren schon gleich die Taxibetriebe Arnhems gefragt. Da der Check-In erst ab dem Nachmittag möglich war, wollte man schliesslich keine Zeit verlieren und so wurde die Stadtbesichtigung bereits um 09:00 begonnen. Dabei wurden verschiedenste Wege eingeschlagen und Läden entdeckt. Die Herren benötigten erstmal Kaffee und Tortellini, während die Mädels den Süsswarenladen unsicher machten und unsere U17 Jungs am Bahnhof fleissig Russenhocke übten. Später deckte sich Frau und Mann von Welt noch mit stylischen Brillengläser, einer praktischen Schiedsrichterpfeife oder gar undefinierbaren Ganzkörperanzügen ein. Nach weiteren isotonisch gehopften Sportgetränken und Kuchen stand die wunderbare Sonne bereits am Zenit, was für unsere Herren schnell einmal Essenszeit bedeutete. Mit einem wunderbaren Burger im Magen genoss man noch ein paar Stündchen bei einem guten Glas Wein, welcher etwa genau so gut durchgebraten war, wie das Hähnchen des unglücklichen Romans (nämlich gar nicht). Anschliessend konnte man sich fürs Check-In zurück zum Hotel begeben, wobei wir zuvor noch von unserem Fahrer Sven begrüsst wurden, der bereits am Morgen einchecken durfte und seinen Schlaf in den Räumlichkeiten des Postillions Arnhem genoss. Einen kleinen Powerschlaf hätte mittlerweile auch dem einen oder anderen Toggenburger gut getan, jedoch galt es erst die gröberen Organisationsprobleme von Seiten der Rezeption auszusitzen. Doch aller guten Dinge sind schliesslich drei, nach zwei verunglückten Anläufen bei der Zimmereinteilung wurde die kalte Dusche oder das weiche Bett noch sehnlicher herbeigewünscht. Nach allgemeiner Erholungskur und Stärkung am leider eher mauen Abendbuffet, wurden noch die letzten Infos für den 1. Turniertag eingeholt. Der rein administrative Abstecher zur Turnierorganisation im Süden der Stadt – unser Hotel lag natürlich im Norden – hatte wenigsten etwas Gutes: So konnten die Nachtschwärmer der Herren auf dem Rückweg gleich beim Zentrum aussteigen und das Feierabendbierchen fiel doch noch auf einen passenden Zeitpunkt. Nach gemütlicher Runde in der Altstadt wurden die Tische schon bald bei Seite geschoben um anschliessend die zahlreichen Musikbars und Clubs zu entdecken. Schnell fand man mit dem „Shooters“ eine passende Location, welche auch nicht allzu schnell wieder verlassen werden sollte. Schliesslich hatte man den kompletten Laden mit der DJ Zündli Playlist fest im Griff und Höfi zeigte den Holländern, dass auch Toggenburger Hüften etwas drauf haben! Er gestaltete seine Tanzversuche damit um einiges erfolgreicher als Torhüter Pippo, der sich beim Vorführen seines legendären Spagats eine Zerrung einfing und deshalb keine Minute am Arnhem Cup spielen sollte – true story. Dies und die immer tiefer werdenden Augenringe waren dann doch ein Zeichen, dass besser der Heimweg angetreten werden sollte. So fanden letzten Endes doch alle Spieler ihren wohlverdienten Schlaf und man träumte bereits vom 1. Turniertag am Samstag.
Am Tag darauf ging es bereits früh um 08:15 los, zu dieser Zeit machte sich der Car auf zum Sportpark Valkenhuizen. Leider durften am Samstag noch nicht alle Teams in der Hauptspielstätte aussteigen, die U17 Junioren bestritten den Grossteil ihrer Gruppenspiele in der Nebenhalle des Sportcentrums Papendal. Dabei wurden sie am Morgen vom regulären Coach Jan-Arne betreut, der seinerseits am Nachmittag von unseren ebenfalls handballerfahrenen Gästen Elena und Deborah abgelöst wurde. Er selbst war ja mit den Herren noch im Einsatz und nach der Verletzung von Pippo im Tor noch mehr gefragt als sonst. Während seine Schützlinge in Papendal mit zwei Unentschieden und zwei Niederlagen einen sportlichen durchzogenen Tag erlebten, lief es den Herren bereits am Samstag ziemlich gut. Nach Anfangsschwierigkeiten und Niederlage im Startspiel gegen eine holländische Mannschaft, steigerte man sich am späteren Nachmittag markant und fertigte den wohlbekannten HC Turbenthal während des 25 Minuten dauernden Spiels gleich mit 15:7 ab. Ein überragender Jan-Arne und eine top Chancenverwertung - inkl. Kempator von Luca, welcher in Arnhem wohlgemerkt seine ersten Ernstkämpfe bestritt - sorgten für dieses Erfolgserlebnis gegen den Drittligisten. Zu guter Letzt stand am Samstag das Duell mit den Dänen des NFØ Håndbold auf dem Plan, diese Partie endete dank starker Abwehrarbeit 7:7 Unentschieden. Wie die Herren zeigten die U16 Girls ebenfalls eine starke Premiere auf internationalem Boden. In der rein holländischen Vorrundengruppe schlugen sie sich bestens und erreichten dank zwei Siegen und einem Unentschieden den 2. Platz in der Qualigruppe. Besonders hart erwischte es dabei die letzten Gegnerinnen unserer FU16. Die augenscheinlich noch sehr unerfahrenen Handballerinnen fanden kein Rezept gegen unsere Abwehr und Torhüterin Anna Looser, die beim 16:0 (!) ihren ersten und wohl auch letzten Shutout ihrer Karriere feierte. Dank dieser Platzierung durfte mit Freude vernommen werden, dass am Sonntag definitiv alle Teams in der gleichen Halle spielen werden, da auch unsere U17 ihre Platzierungsspiele in Valkenhuizen austragen wird. Dieser Sportkomplex hat wie die Gesamtorganisation des Turniers übrigens einiges zu bieten, so trumpfen die Veranstalter mit einem Schwimmbad und hauseigener Snackbar auf. Auch wenn das Food-Niveau von Kaastosti und Konsorten nicht an eine Olma-Bratwurst herankommt, fühlte man sich doch puddelwohl und zumindest bei den Getränken durfte wiederholt „jupiliert“ werden. Bis es aber nun Sonntag wurde und der 2. Turniertag anstand, lag ja immer noch ein weiterer Abend vor unseren Eurofightern. Nach dem Abendessen, welches nach durchzogenem Eindruck am Freitag ein erfreuliches Geschmackscomeback gab, verschlug es die Herren wiederum ins Shooters. Man stellte erfreut fest, dass sich das Barpersonal noch bestens an die Nesslauer Partyequipe erinnern konnte, und zwar im positiven Sinne. Es wurde ein wiederum ein sehr gelungener Abend, wobei einige Spieler dann doch schon etwas früher den Weg in ihr Bett auf sich nahmen. Immerhin machte man auf dem Heimweg auch den Taxifahrern noch klar, dass d‘ Bahn nüd faht, s’isch Revisio! Die verbliebenen Nesslauer wurden derweil noch immer nicht schlau aus den niederländischen Türstehern. So war es wiederholt nicht gestattet Caps in den Clubs zu tragen (wobei keiner der angesprochenen Türsteher erklären konnte weshalb…). Da musste ein Dürüm bei Dönerix für Abhilfe sorgen oder notfalls auch irgendwelche Fleischräder mit Satésaus (google it) und Zwiebelbeilage für eine ganze Familie. Mit deftigem Mundgeruch im Gepäck steuerte auch die letzte Feierschicht den Rückweg ins Hotel an, schliesslich stand am Sonntag nochmals ein langer Tag bevor.
Zur gleichen Zeit wie Samstags ging es auch am Ostersonntag los, zur grossen Freude konnten dieses Mal alle in der gleichen Halle ihre verbliebenen Spiele bestreiten. Während die U17 Junioren noch bis am Nachmittag pausieren durften, mussten um 09:00 die U16 Juniorinnen bereits ran. Leider verloren sie ihre Viertelfinalpartie gegen die späteren Turniersiegerinnen diskussionslos mit 5:12, dafür hatte es die nächste Partie umso mehr in sich. Gegen die HV Hercules bote sie einen spannenden Schlagabtausch, welcher letztlich 13:13 Unentschieden endete. Damit musste nachträglich ein 7m-Schiessen dieses K.O-Spiel entscheiden. Die Entscheidung von der Strafwurflinie war an Dramatik kaum zu überbieten, die vielen Schweizer Fans konnten ihren Augen kaum trauen und auch die Spielerinnen waren ob der Emotionen sichtlich mitgenommen. Nach ewigem Hin und Her behielt in Person von Valerie schliesslich doch noch jemand die Nerven und die Hitchcock-Entscheidung fand ihren Sieger in den Nesslauerinnen! Damit qualifizierte man sich für das Spiel um Rang 5 – 6, bei welchem dann allerdings nach suboptimaler Vorbereitung – der Einsatz wurde auf dem Spielplan nicht bemerkt - etwas die Luft draussen war und mit 4:8 verloren ging. Trotzdem zeigten unsere Mädels ein klasse Turnier und konnten viele wertvolle Erfahrungen mitnehmen. Gleiches darf auch bei den Herren behauptet werden, nach einem guten Samstag liess man einen noch stärkeren Auftritt am Sonntag folgen. Mit der BSG Vorderland besiegte man unteranderem wieder eine als stärker einzustufende Mannschaft aus der heimischen Meisterschaft. Doch nicht nur deshalb bleiben uns die Appenzeller in bester Erinnerung, wir bedanken uns auch nochmals herzlich für den leckeren Biber! Dank dem Sieg gegen die BSG wurde in der Vorrundengruppe mit sechs Mannschaften der starken 2. Platz behauptet und man stand somit im Halbfinale. Leider ging nun die Kraft und das allerletzte Quäntchen Glück auf der Schlussgerade etwas verloren. Im Halbfinale gegen die späteren Turniersieger TuS Holstein Quickborn verlor man trotz toller Leistung und wunderschönen Toren knapp mit 10:11. Anschliessend sollte es im Spiel um Platz 3 nicht minder knapp zu und her gehen, bei der zweiten Begegnung mit NFØ Håndbold zog man unglücklich den Kürzeren (8:9). Dennoch darf man sich ab dem 4. Platz und unter Berücksichtigung der Umbierstände einmal stark auf die Schulter klopfen.
Was machten derweil eigentlich unsere U17 Junioren? Nachdem sie sich am Morgen als treue Fans bewiesen haben, kamen sie auf dem Feld am Sonntagnachmittag ebenfalls immer besser in Fahrt. Dank zwei hart umkämpften Siegen gegen den HV Savosa (8:7) und Entente Strasbourg (15:11), konnte man zum Schluss immerhin noch um den 7. Platz spielen. Dank einem diskussionslosen Sieg gegen den heimischen HC Turbenthal wurde diese Rangierung letztlich untermauert und damit dürfen auch unsere U17 Junioren von einem erfolgreichen Auftritt am Arnhem Cup 2019 sprechen. Da glücklicherweise das Wetter mitspielte, stellte im Anschluss auch die Rückkehr zum Hotel nach dem langen Spieltag kein Problem dar. Den eigenen Car konnte man leider nicht mehr benutzen, da dieser eine bestimmte Zeit vor der langen Rückfahrt in die Schweiz nicht mehr bewegt werden durfte. Deshalb hätte man gerne die öffentlichen Verkehrsmittel genommen, doch an einem Ostersonntag stellte sich das in den Niederlanden als eher schwierig heraus. Doch dank dem angesprochen schönen Wetter stellte der 20-minütige Fussmarsch kein Problem dar und die Nesslauer kehrten pünktlich ins Hotel zurück. Das anschliessende Abendessen orientierte sich zum Glück am Niveau des Samstags, womit es auch dieses Mal wieder bestens mundete. Damit hat man sogleich die letzte Mahlzeit für eine längere Zeit eingenommen, schliesslich konnte man sich am Frühstückbuffet nicht mehr bedienen, da die Abfahrt zurück in die Schweiz bereits um 02:15 geplant war. Somit sollte die Müdigkeit am besten für die lange Rückfahrt aufgespart werden, was auch tatsächlich funktionieren sollte. Nachdem es sich die Toggenburger nochmals an der Hotelbar oder in der Stadt gut gingen lassen, konnte dank den zuverlässigen Reisenden die nächtliche Fahrt pünktlich in Angriff genommen werden. Die „Bleib-Wach-Taktik“ funktionierte auch dieses Jahr, als der Bus wieder vollständig zum Leben erwachte, waren bereits viele hundert Kilometer abgespult und die Schweizer Grenze kam immer näher. Schliesslich traf man bereits kurz nach 12:00 in Nessslau ein und konnte überglücklich wieder Toggenburger Luft einatmen. Nach kurzer Aufräumaktion zog der Bus von dannen und die Nesslauerinnen und Nesslauer machten sich auf zu ihren geliebten Betten und Familien.
Danke vilmol nomel an alli wo mitcho sind und zumene grossartige Wuchenend bitreit hend! Ich hoffe ihr hend gnau so viel Spass gha wie ich und i danke eu nomel fürs zueverlässige und unkomplizierte Mitenand! Es blibtmer nur no viel Spass bi de Fotigalerie z‘ wünsche und me gseht sich hoffetlich nöchscht Johr!
-Marco